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Mai012012

Aktuelles > Kolumne > 2012


Depressiv, ängstlich, antriebslos? – könnte am Darm liegen!

Neue Forschungen bestätigen den Zusammenhang: „Darm – Psyche“ eindrucksvoll!


Die sogenannte „wissenschaftliche Schulmedizin“ bezeichnet es als Revolution - für den „Laienheilkundigen“ Heilpraktiker ist es das tägliche Brot: Der Darm, unser größtes Organ (1 Fußballfeld!) vollbringt mehr, als nur die tägliche Verdauungsplackerei.
Aber jetzt haben es die  „Experten“ bewiesen, genauer die „Neurogastroenterologen
“ (stellen sie sich diese Berufsbezeichnung einmal auf einer Visitenkarte vor – sehr beeindruckend!).
Dabei spricht der Volksmund schon seit Jahrhunderten vom „Bauchgefühl“, von der „Wurzel des Menschen“,  davon dass man „Schiß“ hat oder erst „etwas verdauen“ muß.
Jetzt haben die Forscher den Darm entdeckt und sie tun für sie etwas völlig untypisches: sie schauen über den Tellerrand ihres Fachgebietes hinaus! Biochemie, Medizin, Gentechnik - und das Internet verschmelzen die kreativen Köpfe um den Biochemiker Peer Bork für ihre Forschung – die Versuchsmäuse danken es ihnen!

Die Ergebnisse sind tatsächlich nobelpreisverdächtig. Der Darm beeinflusst
über seine Myriaden Mikroben den Stoffwechsel, das Immunsystem - und sogar das Gehirn.
Mehr noch, die Mikroben signalisieren untereinander mittels chemischer Botenstoffe und nervenähnlicher Rezeptoren – und sie kommunizieren (durch die Darmwand hindurch) mit den Nerven des Körpers! Da versteht man die alte Weisheit vom „Gehirn im Bauch“ doch gleich viel besser.

Der Neurogastroenterologe Emeran Mayer (Univ. of California), hat eine Karte der Kommunikationskanäle zwischen Darm (Mikrobe) und Gehirn erstellt – sie ähneln den Signalwegen der menschlichen Nerven.

Beeindruckend sind auch die Experimente mit Mäusen unter Antibiotika. Diese reagieren deutlich ängstlicher und antriebsschwächer als Mäuse die mit darmfreundlichen Bakterien (Lactobacillus rhamnosus) gedopt werden.
Nebenbei konnten bei Mäusen erstmals biochemische Veränderungen und verändertes Nervenwachstum im Gehirn durch Antibiotika nachgewiesen werden (für den Menschen wird diese Erkenntnis aber sicher nicht zutreffen – oder?).

Die Forscher zogen daraus den ketzerischen Schluss, dass die Ärzte womöglich in Zukunft Antibiotika vorsichtiger verschreiben sollten, damit sie beim Patienten keine psychischen Probleme verursachen oder verstärken könnten. (Da fällt mir gerade einer meiner Patienten, 18 Jahre jung,  ein, der von seinem Hautarzt für 6 Monate Antibiotika verschrieben bekam – wegen Akne!)

Wirklich überraschend war die Erkenntnis, dass alle Menschen, gleich welcher Rasse oder Nationalität, nur 3 genetische Typen (Enterotypen) von Darmbakterien aufweisen, vergleichbar mit den Blutgruppen.
Manche dieser Typen können z.B. Zucker besser verwerten, als andere Enterotypen. Dies könnte der Grund sein, warum manche Menschen scheinbar alles essen können und andere schon bei dem Gedanken an Essen zunehmen. Da höre ich schon manche sagen: „das haben wir doch schon immer gewußt: die Sahnetorte allein kann am Übergewicht nicht schuld sein!“

Möglich wurden diese neuen Erkenntnisse durch die Genwissenschaft – und das Internet. Der Biochemiker Peer Bork kam auf die geniale Idee, die Menschen nach Enterotypen auf einer Internetplattform miteinander zu vernetzen. Quasi ein Facebook
des Darmes, bei dem sich gleiche Darmtypen („Freunde“) finden. Macht ja auch Sinn, - im Facebook steht ja auch jeder Scheiß….

Clever ist die Idee aber tatsächlich. Auf „my.microbes“ kann man sich seine Darmbakterien genetisch analysieren lassen (knapp 1000 Euro) und dann mit einem Träger der gleichen Flora, - z.B. einem Massai aus Afrika, über seine Darmprobleme chatten – schöne neue Welt!




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