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Juni012011

Aktuelles > Kolumne > 2011


“Ich werde schaden“

„Den Placebo-Effekt kennt jeder. Aber es gibt auch „Nocebo“ den umgekehrten Effekt – der sogar lebensgefährlich sein kann “


Der 26jährige Derek Adams wollte sterben und schluckte 26 Kapseln eines starken Psychopharmakas. Er wurde mit Todesangst und massiv abgesackten Blutdruck in die Klinik eingeliefert – konnte aber nicht stabilisiert werden und rang daher mit dem Tode. Die Tabletten hatte er während einer Medikamentenstudie erhalten. Jedoch hatte nur die Hälfte der Teilnehmer an dieser Studie echte Tabletten erhalten – die andere Hälfte
Placebo`s, also „Scheinmedikamente“. Nach seiner Einlieferung auf die Intensivstation erfuhr Derek, dass er zur Placebo-Gruppe gehört, dh. keine Wirkstoffe in seinem Medikament gewesen waren - und er gesundete binnen weniger Stunden. Wohlgemerkt, Derek war kein Simulant und seine „Krankheit“ war messbar! (durch EKG und Blutdruckmessungen). Dieser Fall gilt seitdem als Klassiker der Placeboforschung.

Der Nocebo-Effekt ist also die Negativseite der Placebo-Wirkung. Wenn ein  Voodoo-Magier Nadeln in Puppen sticht, kann er damit jemanden töten, der an diese Wirkung glaubt – das ist mehrfach belegt. Heutzutage sind an die Stelle der Magier die weißen Kittel der Ärzte getreten. Die Placebo-Wirkung dieser Autoritätspersonen ist bei jeder Behandlung wirksam. Ein Arzt oder Therapeut mit Charisma und Charme, der Vertrauen beim Patienten weckt, wird mit seiner Therapie oder Medizin mehr erreichen können. So wirken nachweislich Medikamente besser, wenn diese vom Arzt als Spritze oder Infusion verabreicht wurden – gleich ob es auch möglich gewesen wäre, den Wirkstoff als Tablette zu geben.

Ins Negative verkehrt sich diese positive Wirkung, wenn der Arzt oder Therapeut ohne Bedacht und ohne Einfühlungsvermögen schlechte Nachrichten verkündet. So können z.B. Bemerkungen wie:  „
ihre Wirbelsäule ist ein Wrack“ oder „ohne Operation können sie gelähmt werden“ wirklich zu massiven Verschlechterungen führen (Studie Rief, Universität Marburg). Oft wird dieses „Todesurteil“ noch durch ein massives Arsenal von „Beweismitteln“ untermauert: Röntgenbilder, Computertomogramme, Kernspinnaufnahmen. Diese „inflationär“ durchgeführte Bildbetrachtung ist für den Schmerzforscher Christoph Maier sogar ein Kunstfehler. Einfach deshalb, weil der Patient die Bilder seiner Krankheit nicht mehr aus dem Kopf bekommt und die Erwartungshaltung, nämlich das seine Rückenschmerzen chronisch/unheilbar werden, unterstützt wird. Leider sind auch die Patienten oft ganz „heiß“ auf diese „Bild`chen“ – obwohl ein Röntgenbild nachweislich noch niemanden geheilt hat.

Das renommierte Medizinjournal Cancer veröffentlichte jüngst eine Studie die zeigte, daß depressive und negativ eingestellte Krebskranke eine 39% höhere Todesrate zu beklagen hatten. Die Aussage „wir können nichts für sie tun, sie sind unheilbar“ hält Karin Meissner, Leiterin der Arbeitsgruppe für experimentelle Psychosomatik an der LMU München daher schlicht für fahrlässige Körperverletzung.

….übrigens, die Wirkung Homöopathie beruht eben
nicht auf dem Placeboeffekt. Unzählige hochwertige Studien zeigen das die Heilungserfolge klar über den der Placebos liegt.  Diese Tatsache wird natürlich von vielen Pharmalobby-Mitarbeitern (oft im Mantel eines Politikers) gerne unterdrückt.


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