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„Feiertage = Futtertage!“
„Wie Heilfasten Ihren Neujahrsvorsätzen einen Sinn gibt.“
„Ich fühle mich müde, träge, lustlos“, klagt mein Patient. „Er wirkt gestaut“, denke ich, mit Blick auf seine Leibesfülle. Auch die fahle Gesichtsfarbe und der saure Körpergeruch
passen ins Bild. Hektisch waren die letzten Monate, er hatte viel gearbeitet, keine Zeit für sich gehabt und im Beruf musste er einen Firmenwechsel „verdauen“. Kein Wunder, dass ihm jetzt „einige Brocken quer im Bauch
liegen“. „Entlasten wäre jetzt gut“, schlage ich vor, „ein innerlicher Frühjahrsputz sozusagen, weniger essen, Kräutertees, eine Frühjahrskur!“
„Fasten? Ich wollte mir eigentlich etwas gönnen, nicht auf alles verzichten“ fragt er mich fast schockiert und sein Blick wandert zur Tür, dem „Fluchtweg“.
„Warum nicht“, sage ich. „Fasten bedeutet nicht zu hungern, sondern auf einen anderen Stoffwechsel umzuschalten, überflüssige Substanz
abzubauen und seelisch wieder in Kontakt mit sich selbst zu kommen. Fasten ist ein Geschenk, das man sich selbst macht.“
Diese Argumente sind ihm wohl zu metaphorisch. Eher überzeugt ihn da ein Blick ins Dunkelfeld-Blutmikroskop. Klumpig, wie Geldrollen wirken da die roten Blutkörperchen auf dem Bildschirm, klebrig und starr, - gestaut eben.
„Stellen Sie sich vor, Ihr Blut wäre ein Großstadtzentrum zur Hauptverkehrszeit. So wie Ihr Blut jetzt aussieht,
käme kein Verkehr mehr durch, kein Versorgungsfahrzeug, Müllauto, Rettungswagen, - der totale Stau!“
„Neben der logistischen Verbesserung kommen durch das Fasten auch spirituelle und seelische Prozesse in Gang, alte Denkmuster werden verlassen – ein Neuanfang“ – so lege ich noch nach.
Wahrscheinlich hat ihn der Blick durchs Mikroskop überzeugt - nicht meine Argumente. Die Wahrheit kommt ja heute vom Bildschirm. Wir vereinbaren eine siebentägige Fastenzeit, nach dem Mondkalender, unterstützt durch ein mehrmaliges Reinigen des Darmes mittels „Hydro-Colon-Therapie“.
Durch diese Zeit werde ich ihn begleiten. Bin gespannt, wohin seine Reise nach der Auflösung des Staues geht!