Schulter-OP mit Ausschälen?... Nein Danke!
„Das Impingementsyndrom an der Schulter, Ursache, Beschwerden und alternativ-therapeutische Alternativen.“
von
Lion Märten
Das „Impingement-Syndrom“ bedeutet
eine Engstelle zwischen
Schulterdach (ein Teil des Schulterblattes) und dem Oberarmkopf. Dazwischen
liegt ein Schleimbeutel und Sehnen der Rotatorenmanschette (dies sind die
Muskeln, die den Oberarmkopf an der Schulter fixieren).
Dieses
„Schulter-Engpass-Syndrom“ tritt
häufig ab dem 50. Lebensjahr auf.
Die
Betroffenen leiden unter bewegungsunabhängigen Schmerzen, - man kann nachts
nicht auf der Schulter seitlich liegen. Nicht selten kommt es dabei zu
Nervenkompression und "Ameisenlaufen" in dem betroffenen Arm.
Ursachen
für das Impingementsyndrom gibt es viele:
Die
„üblichen Verdächtigen“ sind chronische Überbelastungen im Sport und Beruf. Degenerative
Veränderungen wie Arthrose im Schultereckgelenk, Narbenbildung nach
Operationen, neue Knochenbildung am Schulterdach, falsch verheilte Brüche des
Oberarmkopfes kommen hinzu.
Vor allem
aber wird ein Hochstand des Oberarmkopfes durch Verspannung und Fehlhaltung
verantwortlich gemacht, denn überwiegend ist die Muskulatur, die den Arm
seitlich anhebt der Übeltäter – vor allem die Supraspinatussehnesehne (die
Sehne des sog. Supraspinatus-Muskels). Diese Sehne reagiert auf Druck in der
Engstelle mit Schwellung und Entzündung.
Die schulmedizinisch-chirurgische Lösung dazu ist ein Auffräsen („Ausschälen“) der Engstelle.
Die Ursache – nämlich den durch Muskelspannung hochgezogenen Oberarmkopf, wird
damit nicht beseitigt.
Wie
arbeiten die „Alternativen Therapeuten“
Die
Osteopathen oder Physiotherapeuten testen durch Druck auf den vorderen
Gelenkspalt oder auf den Arm gegen Widerstand. Kommt es dabei zu einem
stechenden Schmerz im Bereich der Supraspinatussehne, also der "Engstelle"
nennt man dieses Phänomen den "schmerzhaften Bogen" (painful arc) und die Diagnose „Impingement“
steht im Raum.
Der
Osteopath normalisiert die Struktur und das Gewebe rund um das Gelenk, um
wieder ein Gleichgewicht der Gewebespannungen zu schaffen, damit der
Entzündungsherd sich regenerieren kann.
Entzündungen
und Verkalkungen der Sehne oder Schleimbeutel kann man alternativ zur
Schmerzmitteltherapie mit Enzympräparaten und mit Blutegeln behandeln. Narben
im Schulterbereich können unterspritzt werden, um das Unterhautgewebe
durchlässiger zu machen.
Unterstützend
kann der Betroffene selbst einige effektive Übungen zurück zur aufrechten
Haltung und das “Öffnen” der Schultern beitragen. Ziel der Behandlung sollte
immer die Schmerzfreiheit und der Rückgewinn der Bewegungsfreiheit sein bevor
man sich “ Ausschälen” lässt....