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April012011

Aktuelles > Kolumne > 2011


„Halswirbelschleudertrauma - wenn der Hals zur Peitsche wird“

„neue Erkenntnisse bei der Versorgung und Behandlung dieser häufigen Unfallverletzung“

Jedes Jahr entstehen in der BRD mehr als 1 000 000 000 Euro (1 Milliarde) medizinischer Folgekosten nach Verkehrsunfällen mit Heckaufprall. Das sogenannte Halswirbelschleudertrauma ist keine Diagnose sondern bezeichnet den Unfallmechanismus, nämlich das bei einem Heckaufprall der Kopf der Insassen „peitschenartig“ nach hinten und dann nach vorne beschleunigt wird.

Dies führt in erster Linie zu
Überdehnungen und Einrissen der kurzen Muskeln am Übergang von Kopf zum Hals, oft mit Verlagerungen der Halswirbel (und/oder der Brustwirbel), manchmal auch zu Bandscheibenschäden.

Innere Organe
mit ihren Aufhängungen können ebenfalls beschädigt werden (oft Niere und Leber). Am Gehirn von Unfallopfern konnten Einblutungen im Bereich des großen Hinterhauptloches gefunden werden (Erklärung: das Gehirn wird ebenfalls zuerst nach vorne (gegen die Stirnknochen) und dann nach hinten/unten (gegen die Schädelbasis) geschleudert.Die „eingedrungenen Kräfte“ wirken also im gesamten Bindegewebsapparat des Körpers, beeinflussen die gesamte Wirbelsäule, Becken, Füße und Gangwerk, Zwerchfell, Organe (z.B. auch den Darm).


Auch schon nach „leichten“ Auffahrunfällen können die bekannten Symptome einsetzten. Nach einer
typischen beschwerdefreien Zeit von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen treten Schmerzen und Steifheit im Bereich der Nackenpartie (z. T. mit Ausstrahlung in den Hinterkopf) und Kopfschmerzen auf. Je nach Schwere des Traumas werden über die „gängigen“ Symptome hinaus Schwindel, Schlafstörungen, Schluckstörungen, Sehstörungen, Tinnitus, Taubheitsgefühle im Bereich der Arme Gesicht und Schultern beschrieben.

Eine Rolle scheint auch die Plötzlichkeit des Unfalls (z.B. ohne Vorwarnung, wie beim Heckaufprall) und der
emotionale Zustand des Patienten vor dem Unfall zu spielen. Seelisch ausgeglichene, stabile Menschen leiden nachweislich weniger unter posttraumatischen Folgen wie z.B. Angstzuständen. Angsterkrankung als Unfallfolge wurde übrigens sehr genau untersucht, da sie oft Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen um Schadensersatz war.  

Wie sollte nun nach einem HWS-Trauma vorgegangen werden?
Bei einer starken Gewalteinwirkung ist eine sofortige klinische Abklärung mit einem ärztlichen Befund unerlässlich. Erhoben werden: der neurologische Status, die Augenbeweglichkeit, der Zustand des Gleichgewichtsorganes, der knöcherne Zustand der Halswirbelsäule (durch Röntgen), bei Bindegewebeverletzungen evtl. MRT (Magnetresonanztomographie).

Die übliche Versorgung mit einer
Halskrause ist nach neuen Erkenntnissen der „Experten“ eher schädlich, da es sich hier um eine Überdehnungsverletzung der kurzen Halsmuskeln handelt. Verhängnisvoll - wenn diese Muskeln ruhig gestellt werden. Dann entsteht schon nach wenigen Tagen der sogenannte Immobilisationsschmerz, der zu weiterer Bewegungseinschränkung führt. Ein Teufelskreis nimmt seinen Lauf (Pilotstudie, Dr. Kügelgen). Wichtig sind allerdings einige Tage (Bett-) Ruhe!

Die
manuelle Therapie (Osteopathie, manuelle Physiotherapie, Rolfing, Chirotherapie) ist bei dieser Verletzung das Mittel der Wahl. Gerade die Osteopathie ist mit ihrem sanften Ansatz besonders geeignet, die „eingedrungenen Kräfte“ aufzulösen die Position der Wirbelkörper und die Funktionen des Halte- und Stützapparates wieder herzustellen. Der integrative Ansatz der Osteopathie berücksichtigt auch die gestörten Organfunktionen und das „emotionale Trauma“.


Die Akupunktur ist zur Schmerzbehandlung und zur Entspannung sehr gut wirksam. In den ersten Tagen nach dem Unfall können auch Schmerzmittel und NSAR, die vom Arzt verordnet werden, nützen. Beachten sie aber: „die Menge macht das Gift“.


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